Nach sechs intensiven Messetagen schließt die INTERSCHUTZ 2022 heute ihre Tore. Aussteller, Besucher, Partner und Veranstalter ziehen ein durchweg positives Fazit. Angesichts der zunehmenden Naturkatastrophen und humanitären Krisen sei es nach sieben Jahren höchste Zeit gewesen, wieder als Branche zusammenzukommen und gemeinsam Strategien für die Zukunft des Bevölkerungsschutzes zu entwickeln. Das zeigt auch der enorme Besucherzuspruch. 85 000 Besucher strömten auf das Messegelände in Hannover.
Am Freitag, 24. Juni kurz nach 16 Uhr wurden die vier Feuerwehren aus St. Roman zum Brand eines Gewerbebetriebes in der Ortschaft Au alarmiert. Schon bei der Lageerkundung durch den Einsatzleiter stellte sich heraus, dass nicht das Holzlager eines Gewerbebetriebes, sondern das dahinterstehende Wohnhaus in Flammen stand. Unverzüglich wurden vom Einsatzleiter Thomas Auinger weitere Feuerwehren, die EFU-Einheit St. Willibald (Einsatzführungsunterstützung), die Teleskopmastbühne Engelhartszell und das Atemschutzfahrzeug aus Schärding alarmiert. Da bereits beim Eintreffen bekannt war, dass sich keine Personen mehr im Haus aufhielten, wurde das Hauptaugenmerk auf die Verhinderung des Brandübergriffs auf das direkt nebenstehende Holzlager gelegt. Mit zahlreichen Strahlrohren konnte dies unter massivem Wassereinsatz verhindert werden. Die Wasserversorgung wurde durch den naheliegenden Teich sichergestellt und stellte kein Problem dar. Viel mehr zur Herausforderung wurde die Tatsache, dass auf Grund des großen Brandfortschritts das Haus nicht betreten werden kann, weil Einsturzgefahr besteht. Durch das mehrmalige Drehen des Windes war der Außenangriff zum größten Teil nur durch Atemschutzträger möglich.
Graz: Im 2. Obergeschoss eines Mehrparteienhauses in der Grazer Straße, ist im Stiegenhaus ein Elektroverteiler in Brand geraten. 10 Personen wurden vom Roten Kreuz versorgt. Letzte Nacht wurde die Grazer Berufsfeuerwehr um 00.12 Uhr in die Grazer Straße im Bezirk Andritz alarmiert. Der Brand eines Elektroverteilers im 2. Obergeschoss verrauchte das Stiegenhaus massiv. Teilweise hat sich der Brandrauch auch in einzelne Wohnungen ausgebreitet. Das Feuer konnte nach wenigen Minuten unter schwerem Atemschutz gelöscht werden. Die Entrauchung des Stiegenhauses erfolgte mittels Hochleistungslüfter.
„Gewalt kann alle Einsatzkräfte täglich treffen! Damit werden wir junge Menschen nicht begeistern, in der Feuerwehr und den Hilfsorganisationen mitzuarbeiten!“, appellierte Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), beim Symposium „Gewalt gegen Einsatzkräfte“ in Hannover. Die hochkarätige Fachveranstaltung fand im Rahmen des 29. Deutschen Feuerwehrtages in der niedersächsischen Landeshauptstadt statt.Der niedersächsische Landesinnenminister Boris Pistorius plädierte dafür, die Gesetze konsequent umzusetzen. „Es darf nicht passieren, dass Kräfte, die helfen wollen, angegriffen werden“, sagte er. Denn derartige Angriffe seien auch ein Angriff auf Demokratie und Rechtsstaat. Pistorius forderte alle Betroffenen auf, Anzeige zu erstatten – sowohl bei tätlichen und verbalen Angriffen als auch bei Straftaten im Netz. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse, Minister Boris Pistorius und Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay hatten zuvor die „Hannoversche Resolution“ unterzeichnet. Diese verurteilt Beleidigungen, Beschimpfungen und tätliche Angriffe gegen Rettungskräfte und die Polizei: „Wir sind die helfenden Hände – und wir schlagen nicht!“, erklärte dazu DFV-Präsident Karl-Heinz Banse. Die Resolution steht unter https://www.feuerwehrverband.de/kampagnen/keine-gewalt/ online.
Heute wurde die Ausstellung: über die (ehemaligen) Freiwilligen Feuerwehren der Bundeshauptstadt eröffnet. OBR I. Johannes Högn und Sachgebietsleiter BR Gerald Schimpf, BA freuten sich, dieses Projekt, welches eigentlich für 2019 geplant war, nun doch realisiert zu haben. Klein aber fein gibt es ausgesuchte Exponate und Fotos der Frewilligen Feuerwehren auf Wiener Boden zu sehen.
Zum Hintergrund: Die Stadt Wien umfasste Mitte des 19. Jahrhunderts ungefähr die Bezirke 1 – 10 sowie 20. Die auf 1686 zurückgehende Berufsfeuerwehr sorgte für die Gefahrenabwehr. In den Vororten entstanden wie in ganz Österreich nach der Mitte des 19. Jahrhunderts Freiwillige Feuerwehren (zuerst 1865 Pötzleinsdorf und Simmering). Mit der Eingemeindung der heutigen Bezirke 11 – 19 (1892) und 1905 21 und 22. lagen nun 45 teils große und schlagkräfte FF in der Stadt Wien. Diese bildeten dann einen eigene Organisation: „Verband der Freiwilligen Feuerwehren der Reichshaupt- und Residenzstadt Wien“. (Die BTF folgten mit einem heute noch bestehenden eigenen Verband.)