BFV Hartberg: Unwetter-Großeinsatz

von | Aug. 18, 2020 | Einsätze | 0 Kommentare

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Nach ergiebigen Niederschlägen in der Vorwoche im Joglland und zahlreichen Einsätzen befinden sich die Feuerwehren aus dem Bereichsfeuerwehrverband Hartberg seit Sonntag wieder im Dauereinsatz. Große Regenmengen sorgten für zahlreiche Schadenslagen in den vergangenen Tagen.Binnen kürzester Zeit wurden punktuelle Niederschläge von mehr als 60 mm in den Hotspots überschritten. Dem Starkregen folgten überschwemmte Keller, Murenabgänge, Hangrutschungen und Verklausungen von Bächen. Die Feuerwehren aus dem Bereich Hartberg standen sodann im Dauereinsatz.

Einsatzserie beginnt am Sonntag

Der Unwetter-Hotspot am Sonntag lag in den Gemeinden Hartberg, Hartberg-Umgebung, Grafendorf, Pöllau, Stubenberg, Kaindorf, Feistritztal, Hartl, Ebersdorf und Bad Waltersdorf. Vermehr mussten von den Einsatzkräften Auspumparbeiten von überfluteten Kellern durchgeführt werden. Weiters füllten sich, wegen hochwasserführender Flüsse, in den betroffenen Gemeinden die Rückhaltebecken an.

Aufgrund der Starkniederschläge schwollen Bäche und Flüsse derart an, dass der Hochwasserschutzplan des Bezirkes Hartberg-Fürstenfeld für den Safenbach und die Pöllauer Saifen aktiviert wurde. Als Vorsichtsmaßnahme und sich vor weiteren Starkregenereignissen zu schützen wurden Sandsäcke vom Katastrophenlager des Bereichsfeuerwehrverbandes Hartberg nach Bad Waltersdorf gebracht.

Bei den Unwettereinsätzen am Sonntag waren sodann 13 Feuerwehren bei 53 Schadenslagen mit 42 Fahrzeugen und 238 Mann im Einsatz.

Pöllauer Tal und Wechselgebiet (St. Lorenzen) am Montag Hotspot

Starke Niederschläge gingen auch am Dienstag im Bereich Hartberg nieder. Diesmal waren das Pöllauer Tal und das Wechselgebiet am schwersten betroffen. Unter anderem wurden die Feuerwehren Pöllau und St. Lorenzen am Wechsel zu zahlreichen Einsätzen alarmiert.

Die Schadensbilder waren oft ähnlich wie jene in den vergangenen Tagen: Wassereintritte in Häuser und Keller; überflutete Keller; Bäch, welche drohten, über die Ufer zu steigen; usw. Umgehend wurden entsprechende Maßnahmen zur Minimierung des Schadens seitens der Feuerwehren eingeleitet.

In Pöllau musste eine Bachbrücke, mit schwerem Gerät, von Treibgut befreit werden, sodass eine Überschwemmung durch den Bach verhindert werden konnte. Zur Unterstützung bei den Einsätzen wurden die Gemeinden Pöllau und Pöllauberg, sowie die Straßenmeisterei, WK Erdbau und ein privater Holzkran angefordert. Auch Bezirkshauptmann Mag. Max Wiesenhofer machte sich selbst ein Bild von der Lage und war bei der Einsatzleitung vor Ort.

Als der Wasserspiegel der Pöllauer Saifen plötzlich rasant anstieg wurde umgehend eine Hochwassermeldung an das Bereichsfeuerwehrkommando abgesetzt. Nach den enormen Niederschlagsmengen der letzten Tage, wurde ein Hochwasservoralarm für die Feuerwehren entlang der Saifen ausgelöst.

Allein am Montag wurde die FF Pöllau zu 11 Schadenslagen alarmiert. Insgesamt war die Feuerwehr mit 7 Fahrzeugen und 37 Mitgliedern (und 12 Mitglieder in Bereitschaft) im Einsatz.

In St. Lorenzen am Wechsel wurde die Feuerwehr ebenfalls zu zahlreichen überfluteten Kellern alarmiert. Weiters wurden die Einsatzkräfte bei einigen Hangrutschungen gefordert. Ein Haus musste aufgrund einer massiven Hangrutschung sodann kurzzeitig evakuiert werden. Nach Begutachtung des betroffenen Objektes durch den Landesgeologen konnte allerdings Entwarnung gegeben werden und die Besitzer die Nacht wieder in ihren eigenen vier Wänden verbringen. Der Hand wurde umgehend, gemäß Vorgabe des Landesgeologen, mit Planen gesichert.

Die FF St. Lorenzen am Wechsel wurde zu 10 Schadenslagen alarmiert. Insgesamt war die Feuerwehr mit 5 Fahrzeugen und 38 Mitgliedern im Einsatz.

Starkregen in Pöllau am Dienstagmorgen

Nach einem lokalen starkregen über dem Ortsgebiet von Pöllau (~ 80l/m² in wenigen Minuten) trat der Werksbach, der Quer durch die Ortschaft Pöllau führt, über die Ufer. Es wurden Häuser überflutet und die Remigigasse sowie die Lammberggasse zu einem kleinen reißenden Bach. Aufgrund dieser Ausgangslage wurde umgehend eine stationäre Einsatzleitung im Rüsthaus Pöllau eingerichtet und ein Sirenen-Alarm ausgelöst. Weiters wurden auch die Feuerwehren Schildbach und Hartberg mit Nasssaugern zur Unterstützung angefordert. Im Laufe des Einsatzes war auch LFR Thomas Gruber vor Ort und machte sich ein Bild von der Lage.

Sodann mussten unzählige Auspumparbeiten in der Gemeinde Pöllau durchgeführt werden. Eine Verklausung wurde abermals beseitigt.

Allein in den Morgenstunden des 18.08.2020 wurden in Pöllau 34 Schadenslagen von den Feuerwehren erfolgreich abgearbeitet. Insgesamt war drei Feuerwehr mit 14 Fahrzeugen und 52 Mitgliedern im Einsatz.

Bilanz der Unwetterserie

Die Tätigkeiten der freiwilligen Helfer dauern an. Die Lage beruhigt sich allerdings und der Niederschlag im Bereich Hartberg lässt nach. Die Pegelstände der Flüsse sinken und lt. Wetterprognose ist ein Ende der Unwetter in Sicht.

Die Bereichsfeuerwehrkommanden Hartberg und Fürstenfeld sowie die örtlich betroffenen Feuerwehren stehen allerdings in Alarmbereitschaft, sowie im engen Kontakt mit Herrn Bezirkshauptmann Mag. Max Wiesenhofer um im Schadensfall schnell reagieren zu können.

Insgesamt wurden in den vergangenen drei Tagen über 131 Schadenslagen von 44 Freiwilligen Feuerwehren des Bereiches Hartberg erfolgreich abgearbeitet. Hunderte freiwillige Feuerwehrmitglieder mit dutzenden Fahrzeugen waren binnen kürzester Zeit im Einsatz. Der Schaden an Sachwerten konnte aufgrund des flächendeckenden und professionellen Einsatzes der Feuerwehren möglichst geringgehalten werden. Verletzt wurde aufgrund des Unwetters bzw. im Zuge der Einsatztätigkeiten niemand!

Bericht und Fotos: Pressedienst BFV Hartberg

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