www.polizei.gv.at: In den vergangenen Tagen beschäftige eine Brandserie in Enns die Einsatzkräfte. Bei den nun mehrere Tage andauernden Erhebungen konnten schließlich drei dringend tatverdächtige Personen ausgeforscht werden.
Vorerst
unbekannte Täter verübten im Zeitraum vom 19. Jänner 2020, ca. 17 Uhr
bis zum 20. Jänner 2020, gegen 21 Uhr insgesamt vier Brandstiftungen im
Stadtgebiet von Enns.
Zuerst steckten die Täter einen Mistkübel in
der Fußgängerunterführung am Bahnhof Enns mit einem pyrotechnischen
Gegenstand (Rauchbombe) in Brand. Durch die Feuerwehr Enns wurde der
Brand rasch gelöscht.
Wenige Zeit später steckten die gleichen Täter
einen mit Müll gefüllten Muldencontainer am Bahnhofsgelände in Enns, in
unmittelbarer Nähe der dortigen Lagerhalle, mit Benzin in Brand. Auch
bei diesem Brand gelang es der Feuerwehr Enns eine Ausbreitung auf die
aus Holz gebaute Lagerhalle zu verhindern.
In der gleichen Nacht
wurde durch die Täter schließlich die aus Holz errichtete alte
Lagerhalle am Bahnhofsgelände in Brand gesetzt. Aufgrund der
Holzkonstruktion stand die gesamte Halle binnen weniger Minuten in
Vollbrand. Den Feuerwehrkräften war es nicht mehr möglich, die
vollständige Vernichtung der Halle zu verhindern. Aufgrund der Lage
direkt neben der Westbahnstrecke und eines unmittelbar neben der Halle
befindlichen Oberleitungsmasten, welcher durch die Hitzeentwicklung
stark beschädigt und deformiert wurde, war der Eisenbahnverkehr auf
dieser Strecke nicht mehr möglich. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr
bestand bei den Löscharbeiten durch die in Mitleidenschaft gezogenen
Hochspannungsleitungen Lebensgefahr.
Am 20. Jänner 2020 wurde gegen
21 Uhr erneut Brandalarm in Enns ausgelöst. Es waren gelagerte gefällte
Bäume in der Enns-Au, unmittelbar neben dem Enghagen-Radweg, nächst dem
Hafen Enns, in Brand geraten. Aufgrund der Beschaffenheit der im Freien
gelagerten Bäume und des Ausmaßes des Brandschadens musste von derselben
Täterschaft ausgegangen werden. Die Feuerwehr konnte nur mit schwerem
Gerät die Ausbreitung des Brandes auf alle, auf einer Gesamtlänge von
ca. 70 Metern gelagerten, Baustämme verhindern.
Die Erhebungen zu
den Bränden wurden am Vormittag des 20. Jänner 2020 von Beamten des
Landeskriminalamtes OÖ, Ermittlungsbereich 08 (Brand), übernommen. Ein
Sachverständiger der Brandverhütungsstelle OÖ wurde durch die
Staatsanwaltschaft bestellt. Zudem kamen Exekutivbedienstete der
Spurensicherung, Polizeidrohnen und mehrfach auch Brandmittelspürhunde
zum Einsatz.
Mit Beginn der Übernahme der Ermittlungen wurden in
Zusammenarbeit mit Exekutivbediensteten der Polizeiinspektion Enns
zahlreiche Überprüfungen zu Hinweisen, Spuren und Verdachtsmomenten
durchgeführt. Ein Zusammenhang der Brandserie in Enns mit einem Brand im
nahegelegenen Hargelsberg am 21. Jänner 2020 konnte nach intensiven
Ermittlungen ausgeschlossen werden.
Mit großem Personalaufwand von
Seite der Polizeikräfte des Bezirkes Linz-Land, insbesondere der
Polizeiinspektion Enns und des Landeskriminalamtes, wurde im Zentrum von
Enns die Polizeipräsenz deutlich verstärkt. Wie sich im Zuge der
Beschuldigtenvernehmungen herausstellte, führte dies dazu, dass in den
Folgetagen keine weiteren Brände mehr gelegt wurden.
Im Zuge der
Erhebungen, in Zusammenarbeit mit Beamten der Polizeiinspektion Enns,
konnten drei Tatverdächtige ausgeforscht werden: Diese agierten
gemeinsam im Raum Enns. Der Haupttäter, ein 17-Jähriger aus dem Bezirk
Amstetten, gestand schließlich, die Brände gemeinsam mit seinen beiden
Mittätern, einem 23-Jährigen, ebenfalls aus dem Bezirk Amstetten, und
einer 20-Jährigen aus dem Bezirk Linz-Land, gelegt zu haben.
Als
Motiv gab der 17-Jährige an, die Brände aufgrund des dabei entstehenden
„Nervenkitzels“ gelegt zu haben. Gegen den Haupttäter wurde von der
zuständigen Staatsanwaltschaft St. Pölten die Einlieferung in die
Justizanstalt angeordnet. Betreffend der Mittäter wurde Anzeige an die
Staatsanwaltschaft erstattet.
Presseaussendung
vom 27.01.2020, 12:27 Uhr
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