Der Tauchdienst des Burgenländischen Feuerwehrverbandes hielt von 21. bis 26. Oktober die alljährliche Ausbildungswoche am Attersee ab.
Der Schwerpunkt in diesem Jahr die Ausbildung „Tauch-I“ und „Tauch-II“ für angehende Einsatztaucher, sowie die Weiterbildung und Wissensvertiefung für alle aktiven Mitglieder.
Das Ausbildungsgelände des Oberösterreichischen Landesfeuerwehrverbandes in Weyregg war auch dieses Jahr wieder Ort des Geschehens und bot uns hervorragende Bedingungen um sämtliche Übungen unter besten Voraussetzungen planen und umsetzen zu können.
Neben den ausreichend vorhandenen Räumlichkeiten bietet das Gelände auch unter Wasser verschiedene Übungsmöglichkeiten in Form von Plattformen in unterschiedlichen Tiefen, diverse Objekte für Hebeübungen (Auto, Fässer, diverse Metallgerüste,…) und ausreichend Platz an der Einstiegsstelle um einen gesicherten Betrieb gewährleisten zu können.
Tauch-I:
Dieser Kurs ist die Grundausbildung eines zukünftigen Einsatztaucher für eine begrenzte Einsatztiefe von 20 m. Der Fokus liegt hierbei auf die richtige Tarierung unter Wasser, eine Wiederholung von Freitauch-Übungen sowie simulierte Notaufstiege mit einem Tauchpartner.
Zusätzlich wird theoretisches Wissen aus den Bereichen Tauchmedizin, Physik, Erste Hilfe, Tauchgangsberechnungen und Gerätetechnik vermittelt
Tauch-II:
Dieser Kurs ist für die Vertiefung des Wissens und der Fähigkeiten von Tauch-I Absolventen der vergangenen Jahre.
Diese Ausbildung erstreckt sich bis auf 40 m Tiefe, welche gleichzeitig auch die maximale Einsatztiefe des Burgenländischen Tauchdienstes darstellt.
Ein besonderer Schwerpunkt wird hierbei auf Notaufstiegsübungen mit dem Tauchpartner unter zu Hilfename der alternativen Luftversorgung gelegt, sowie auf das Führen und Navigieren einer Tauchgruppe.
Sowohl für die Tauch-I wie auch für Tauch-II Teilnehmer wurden zum Abschluss Übungstauchgänge mit dem „Kirby-Morgan“ Helmtauch-System durchgeführt.
Mit Hilfe dieses oberflächengestützten Luftversorgungssystems ist ein Arbeiten unter Wasser für längere Zeit möglich, da von der Oberfläche unendlich viel Luft zum Taucher übertragen werden kann.
Gleichzeitig mit unserer Ausbildung führte auch der EOBV (Erster Österreichischer Berufstaucherverband) sowie die Berufsfeuerwehr Salzburg Kurse am Übungsgelände durch. Dadurch kam es auch zu einem interessanten und nützlichen Gedankenaustausch auf fachlicher Ebene, sowie zu mehreren gemeinsam durchgeführten Übungs- und Ausbildungstauchgängen.
Neben den geplanten Übungen wurde auch eine an die Teilnehmer vorab nicht bekanntgegebene Notfallübung durchgeführt, bei dir ein unter Wasser eingeklemmter Taucher zunächst lokalisiert und befreit werden musste. Mittels Notlaufstieg wurde er zunächst an die Oberfläche, in weiterer Folge ans Ufer gebracht und einer simulierten HLW (Herz-Lungen-Wiederbelebung) unterzogen. Nach dieser Erstversorgung wurde der verunfallte Taucher durch die Teilnehmer unter permanenter Zugabe von Sauerstoff abtransportiert.
Als Abschluss der beiden Kurse musste von den Teilnehmern eine theoretische Prüfung erfolgreich absolviert werden, welche von allen teilnehmenden Aspiranten auch positiv erledigt wurde.
Der Tauchdienst Burgenland freut sich daher ab sofort mit Stefan Gmasz über einen neuen Tauch-I, sowie mit Clemens Leitner, Gerald Dorfmeister, Mathias Windberger, Peter Zaglitsch und Andreas Szemeliker über fünf neue Tauch-II Einsatztaucher zu verfügen.
Lagerstatistik:
Von den 25 teilnehmenden Mitgliedern des Tauchdienstes wurde im Rahmen des Lagers in diesem Jahr 168 unfallfreie Tauchgänge durchgeführt.
Dabei wurde eine Zeit von beinahe 87 Stunden unter Wasser geübt und gearbeitet. Die Taucher verbrauchten dabei laut Logbuch eine Luftmenge von 302.685 Liter Atemluft.