Salzburger Landeskorrespondenz, 18. Februar 2022: Seit gestern Abend sind drei Forscher aus Polen in der Lamprechtsofenhöhle in St. Martin bei Lofer eingeschlossen, Schmelzwasser verhindert die sichere Rückkehr. Die Einsatzkräfte unter der Leitung von Katastrophenschutzreferent Manfred Pongruber und Gernot Salzmann (Höhlenrettung Salzburg) haben heute ein Hauptziel: Die Kommunikation zu den drei Männern herstellen. Dafür wurden vier Spezialtaucher der Höhlenrettung angefordert, die in den Mittagsstunden eintreffen werden. „Sie werden dann gleich die Lage erkunden und entscheiden, ob ein Vordringen zu den drei Forschern möglich ist. Wenn ja, wird eine Kommunikation hergestellt, festgestellt, wie der gesundheitliche Zustand ist und wenn nötig Zusatzmaterial zu ihnen gebracht“, fassen Manfred Pongruber, Katastrophenschutzreferent der Bezirkshauptmannschaft Zell am See, und Einsatzleiter Gernot Salzmann von der Höhlenrettung Salzburg zusammen.
Geologe: „Wasser muss noch stark zurückgehen.“
Das Wasser, das den drei Forschern den gefahrlosen Rückweg verwehrt, steht noch zu hoch. „Eine Prognose, wann sie raus können, ist derzeit nicht möglich. In den nächsten Tagen könnte das möglich sein. Sie können jedenfalls nicht heraus tauchen, denn dafür muss man ein absoluter Spezialist sein und das ist aus derzeitiger Sicht nicht nötig“, so Wolfgang Gadermayr, Höhlenretter und Geologe.
Einsatzkräfte Hand in Hand
Behörde, Höhlenrettung, Freiwillige Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz arbeiten derzeit in St. Martin eng zusammen. „Wir haben das gemeinsame Ziel, die drei eingeschlossenen Personen sicher aus der Höhle zu bringen. Wann das möglich ist, kann man noch nicht sagen“, so Manfred Pongruber.
Taucher versuchen zu Forschern vorzudringen
Derzeit versuchen spezielle ausgebildete Taucher der Höhlenrettung zu den Forschern in der Höhle vorzudringen. Ziel ist es nach wie vor, die Kommunikation herzustellen und den Gesundheitszustand der drei Männer aus Polen zu eruieren. Der Wasserspiegel ist im Laufe des Nachmittages leicht, aber noch nicht ausreichend zurück gegangen.
Update um 17.45 Uhr
Ein Taucher der Höhlenrettung konnte zu den drei Männer vordringen, der Kontakt ist somit hergestellt. Alle drei scheinen wohlauf, allerdings unterkühlt zu sein. Der Sonderalarmplan wurde adaptiert und wird nun abgearbeitet. Nach Sondierung der Lage wird entschieden, ob die drei Männer aus der Höhle gerettet werden können. LK_220218_70 (mel/mw)