11.05.2022, St. Johann im Pongau: Passanten meldeten gegen 19:20 Uhr nach der Durchfahrt eines Güterzuges im Bahnhof Bischofshofen einen stark reizenden Geruch mit unmittelbarer Beeinträchtigung der Atemwege. Der Güterzug wurde daraufhin im Bahnhof St. Johann im Pongau angehalten und die Freiwillige Feuerwehr St. Johann im Pongau alarmiert. Der Einsatzleiter OFK Johann Überbacher ließ nach der Erkundung die Feuerwehren Bischofshofen sowie die Feuerwehr Schwarzach mit dem Gefährliche Stoffe Fahrzeug nachalarmieren.
Da weder verlässliche Informationen zu den betroffenen Waggons vorlagen und auch die Menge des möglicherweise ausgetretenen Stoffes nicht bekannt war, richtete die Feuerwehr einen weitläufigen Gefahrenbereich ein. Diese Maßnahme führte zu Sperren der angrenzenden Straßen sowie der Bahnstrecke. Aufgrund der zum damaligen Zeitpunkt noch unklaren Gefährdungslage wurde das Dieselkino in St. Johann sowie ein nahegelegenes Restaurant vorsorglich evakuiert.
Im Zuge der Erkundung wurde davon ausgegangen, dass der Stoff „Methylacrylat“ aus einem Waggon ausgetreten ist. Bei dem Stoff handelt es sich um einen leicht entzündlichen und stark reizenden Stoff. Die Feuerwehren wurden durch weitere Fachkräfte der ÖBB und dem Referat „Chemie und Umwelttechnik“ des Landes Salzburg bei der weiteren Untersuchung der betroffenen Waggons unterstützt. Nach ausgiebiger Untersuchung konnten keine Beschädigungen am Waggon festgestellt werden.
Nachdem die ÖBB die Transportfähigkeit der Waggons festgestellt hat, konnten diese vom Hauptgleis verbracht werden und der Zugverkehr auf der Strecke wieder freigegeben werden. Zudem wurden die sehr weitläufigen Absperrungen, welche während der Erkundung eingerichtet wurden, wieder auf den nahen Gleisbereich reduziert.
Insgesamt wurden 6 Personen mit Reizungen der Augen und Atemwege im Krankenhaus Schwarzach behandelt, alle betroffenen Personen konnten jedoch nach der Behandlung wieder entlassen werden.
„Nach Abschluss des Einsatzes konnte festgestellt werden, dass weder Personen ernsthaft zu Schaden gekommen sind, noch eine Verschmutzung der Umwelt zu beklagen war.“ erläutert sich Einsatzleiter HBI Johann Überbacher und betont, dass auch die Zusammenarbeit zwischen ÖBB, Behörden und Einsatzkräften optimal funktioniert hat.
Insgesamt befanden sich die Feuerwehren St. Johann, Bischofshofen und Schwarzach mit rund 110 Einsatzkräften und 34 Fahrzeugen vor Ort im Einsatz. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden durch Mitarbeiter des Roten Kreuz, der Polizei, der ÖBB, der Bezirkshauptmannschaft sowie dem Chemiker des Landes Salzburg unterstützt.
Der Einsatz konnte gegen Mitternacht beendet werden, wobei einzelne Kräfte zur Überwachung der abgestellten Waggons abgestellt wurden.
OVI Martin Klässner
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