Kurz vor 14.00 Uhr wurde die Hauptfeuerwache Villach gemeinsam mit der örtlich zuständigen Feuerwehr Landskron und der FF Zauchen zu einem ungewöhnlichen Einsatz in den Stadtteil Landskron gerufen. Im Zuge von Sanierungsarbeiten wurden im Bereich der Terrasse eines Einfamilienwohnhauses Grabungsarbeiten durchgeführt, als plötzlich eine starke Rauchentwicklung aus der Erde quoll. Diese Rauchentwicklung nahmen Landskroner Feuerwehrkameraden wahr, die in der unmittelbaren Nachbarschaft beim Feuerwehrhaus Wartungsarbeiten tätigten.
Sofort eilten einige Feuerwehrkameraden zum Einsatzort und evakuierten den Bereich um die Ausgangsstelle, da ein ortsunüblicher und stechender Geruch wahrgenommen wurde. Als wir an der Einsatzstelle eintrafen wurde einerseits ein Schadstoffmeßgerät und andererseits ein Erkundungstrupp mit Atemschutz und Schutzbekleidung in die Baugrube geschickt.
Geistesgegenwärtig haben die Landskroner Feuerwehrkameraden die Ausgangsstelle mit einigen Schaufeln Schotter zugedeckt und so die Reaktion der unbekannten Chemikalie verringert – erläutert HBI Harald Geissler Kommandant der Hauptfeuerwache Villach.
Nachdem über die Leitstelle Villach die Chemiebereitschaft des Landes Kärnten verständigt wurde, begann ein Atemschutztrupp die im Boden eingegrabenen Chemikalien händisch auszugraben und nach Verpackungsart und der chemischen Zusammensetzung zu trennen.
Über 20 verschiedene Chemikalien darunter Flußsäure, Schwefelsäure, Phosphor und diverse Gifte wurden nach und nach ausgegraben und gesichert abgestellt. Ein weiterer Trupp erkundete den unmittelbar angrenzenden Keller und stellte dort eine massive Beeinträchtigung durch den Chemiedampf fest.
Nachdem sämtliche Chemikalien- und Giftbehälter geborgen wurden, grub ein Baggerfahrer unter Sicherung den Bereich um die Fundstelle behutsam auf um den Nahbereich auf weitere Altlasten zu untersuchen. Da keine weiteren Gefahrstoffe ans Tageslicht traten , wurden in Absprache mit dem Landeschemiker die gefundenen Gebinde in Transport- und Sicherungsbehälter der Feuerwehr verpackt und zu einem konzessionierten Entsorger gebracht.
Im Anschluss wurde die Einsatzstelle und der Keller auf messbare Schadstoffe kontrolliert und freigemessen.
Nach rund 2,5 Stunden konnten die Feuerwehren die Örtlichkeit verlassen und im Rüsthaus die notwendigen Nachreinungsarbeiten durchführen.
Zusammenfassend darf bemerkt werden, dass durch das geistesgegenwärtige Handeln, der in der Nähe befindlichen Landskroner Feuerwehrkameraden richtige Erstmaßnahmen eingeleitet und die eigentliche Gefahr erkannt wurde. Durch die rasche Evakuierung aus dem Gefahrenbereiches sind weder die Bauarbeiter noch die Hausbesitzer mit ihren Kleinkindern durch die gefährlichen Altlast verletzt worden.
Im Einsatz stand die Hauptfeuerwache Villach mit dem Gefahrstoffzug , die FF Landskron und die FF Zauchen sowie der diensthabende Landeschemiker uns eine Streife der Polizei Villach
OBM Scharf Alexander
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