FEUERwehrOBJEKTIV hat am Tag genau 100 Jahre nach der Explosionskatastrophe die FF Blumau-Neurißhof besucht. Den 40 Aktiven stehen ein HLF 2 MAN-Rosenbauer, ein RLF 2000 MAN-Rsoenbauer und ein TLF 1000 MB -Lohr zur Verfügung – und DER Oldtimer schlechthin: das Gräf&Stift-Löschfahrzeug mit Knaust-Aufbau von 1916! Die 2000-Einwohner-Gemeinde im Steinfeld hat eine mehr als spannende, kaum mit anderen Orten vergleichbare Geschichte: im 19. Jahrhundert wurde hier eine Munitionsfabrik errichtet, im Ersten Weltkrieg erreichte die Betrieb Berühmtheit als einer der größten Rüstungsbetriebe der k.u.k. Monarchie überhaupt. Klarerweise mussten entsprechende Wohnbauten und diverse Infrastruktur errichtet werden. Die Brandschutz-Reform 1916 brachte der Munitionsfabrik eine Berufsfeuerwehr. Nach Kriegsende lief die Produktion weiter – und am 25.5.1922 kam zu einer folgenschweren Explosion! Vier Feuerwehrmänner und 19 weitere Personen starben, es gab hunderte Verletzte und Zerstörungen ungeahnten Ausmaßes!
Die FF heute
Nach der schrittweisen Reduktion des Betriebes entstand aus der Berufsfeuerwehr eine FReiwillie Feuerwehr – das monumentale Gebäude – wie eine zeitgenössische Hauptfeuerwache – blieb ebenso erhalten wie das Löschfahrzeug.
Die interessante Struktur des Ortes sorgt für eher städtische Einsätze, Verkehrsunfälle sind selten, Brände gibt es immer wieder auf den umliegenden Truppenübungsplätzen. Mehr zu dieser extrem spannenden Feuerwehr in der nächsten Ausgabe!
Gedenktafel am Friedhof
Fotos: FF Blumau und FO