Heute (09. Jänner 2019) um 15 Uhr wurde der Bereichsführungsstab des Katastrophenhilfsdienstes des Bereichsfeuerverbandes Liezen aktiviert und hochgefahren. Die Einsatzleitung hat Bereichsfeuerwehrkommandant OBR Heinz Hartl inne und führt den 15-köpfigen Führungsstab an. Beginnend mit den neuerlichen starken Niederschlägen (Nacht vom 8. auf 9. Jänner) waren seit den frühen Nachtstunden 31 Feuerwehren zu 53 Einsätzen gerufen worden, aktuell sind noch 10 Feuerwehren mit 16 Fahrzeugen und 97 Mann im Einsatz.
Eingesetzte Feuerwehren seit Mitternacht:
- FF Pyhrn
- FF Mandling-Pichl
- FF Trieben
- FF Reitern
- FF St. Gallen
- FF Obertressen
- FF Rottenmann
- FF Eselsbach-Unterkainisch
- FF Liezen-Stadt
- FF Gaishorn am See
- FF Ramsau
- FF Lupitsch
- FF Oberreith
- FF Weng
- FF St. Martin am Grimming
- FF Gröbming-Winkl
- BTF Maschinenfabrik Liezen GmbH
- FF Hinterwildalpen
- BTF Veitsch-Radex GmbH & Co OG Trieben
- FF Wörschach
- FF Gamsforst
- FF Mooslandl
- FF Klachau
- FF Frauenberg an der Enns
- FF Fleiss
- FF Gröbming
- FF Strassen
- FF Schladming
- FF Kainisch
- FF Mössna-St. Nikolai
- FF Ardning
- FF Stein a.d. Enns
Die Aufträge sind sehr breit gefächert, neben den technischen Einsätzen straßen- und verkehrbedingt, liegt der Schwerpunkt in den teils doch sehr hohen Schneeniederschlagsmengen. Die zu umstürzenden Bäumen führen, die wiederrum die Infrastruktur beeinträchtigen. Geraden in den abgesperrten Gebieten (Hinterwildalpen, Johnsbach, Gstatterboden, Planneralm, Sölktäler und den hinteren Teilen von Rohrmoos) ist eine funktionierte Infrastruktur, wie Strom und Wasser von großer Bedeutung. In Johnsbach werden aktuellen notwendige Medikamententransporte an betroffene Haushalte durchgeführt, da kein anderer Transportweg möglich ist.
Derzeit ist der Ortsteil Pyhrn (Stadtgemeinde Liezen) und Hinterwildalpen (Gemeinde Wildalpen) durch umgestürzte Bäume ohne Strom. Da sich in diesem Gebiet auch einige größere Landwirtschaften befinden, ist die Errichtung einer Notstromversorgung bei den jeweiligen Gehöfen vordergründig. Sobald ein Stromausfall länger andauert, bricht auch das Mobiltelefonnetz zusammen, was aktuell in Gamsforst (Gemeinde Landl) eingetreten ist, wo die örtliche Feuerwehr die einzigen Alarmierungsmöglichkeit darstellt, da der Digitalfunk über die Feuerwehrfahrzeuge und Feuerwehrhäuser auch bei Stromausfällen weiterhin funktioniert.
Weiters sind die Feuerwehren nach wie vor gefordert, behördlich angeordnete Evakuierungsmaßnahmen zu unterstützen, die vorallem den Bereich rund um den Gebirgszug Grimming betreffen
Betroffene Gebiete:
- Gemeindegebiet von Stainach – Pürgg, wo 25 Personen aus 7 Objekten evakuiert wurden
- Gemeindegebiet von Mitterberg – St. Martin, wo 60 Personen aus 24 Objekte ebenfalls evakuiert wurden
Ab 19:30 Uhr ist die Landesstraße B117 über den Buchausattel gesperrt, damit ist der östliche Teil des Bezirkes nicht mehr über die Steiermark erreichbar, sondern nur mehr über Ober- und Niederösterreich.
Aktuell zeigt es wie wichtig ein flächendeckendes Feuerwehrwesen ist, speziell wenn Gebiete und noch dazu mit vielen Gästen und Urlaubern nicht von der Außenwelt versorgt und erreichbar sind. Der Feuerwehrbereich Liezen mit seinen 95 Feuerwehren hat auch in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass bei so extremen und langanhaltenden Wetterkapriolen diese Flächenabdeckung und Schlagkräftigkeit sich mehr als bewährt hat.
Dem Katastrophenhilfsdienst des Bereichsfeuerverbandes Liezen stehen insgesamt sieben Züge mit 49 Fahrzeugen und 280 Mann rund um die Uhr zur Verfügung um Großschadensereignisse in jedem Teil des größten Bezirkes von Österreich bewältigen zu können.
In enger Abstimmung mit den örtlichen Einsatzleitungen und der Bezirkshauptmannschaft Liezen werden diverse Maßnahmen gesetzt. Da die Einsätze zum Teil schon für manche Feuerwehr über Tage hinweg gehen, werden Ablösen und Versorgungsmaßnahmen bereits geplant und organisiert.
BI dF. Christian Hollinger (Leitung S5 – Öffentlichkeitsarbeit
LM d.V. Sebastian Emmer