Am 8. Juli wurde die Sommersonderausstellung „In Schutt und Asche“ im Steirischen Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur eröffnet. Neben dem Museumsobmann Landesrat Werner Amon konnte die Museumsleiterin Mag. Katrin Knaß-Roßmann auch die Vizebürgermeisterin von Groß St. Florian Maria Kögl, den Landessonderbeauftragten für Feuerwehrgeschichte BR d.V. Mag. Max Aufischer und von Seiten des Bereichsfeuerwehrverbandes Deutschlandsberg Brandrat Wolfgang Fellner, begrüßen. In ihren Ausführungen zur Ausstellung verwies Mag. Katrin Knaß-Roßmann, abermals auf die Bedeutung des Feuers für den Menschen. „Feuer hat den Zivilisationsprozess in Gang gebracht, durch seine Kraft hat sich die Menschheit weiterentwickelt“. Wenn das Feuer jedoch außer Kontrolle gerät, verschling und zerstört es alles und wird zum unberechenbaren Feind des Menschen. Vor allem in mittelalterlichen Städten wüteten oft verheerende Brände, die häufig Straßenzüge, Stadtviertel oder ganze Städte vernichteten. Brandordnungen verhinderten zwar manches Feuer, jedoch gegen Feuersbrünste schien oft nur das Gebet zu helfen. Oftmals wurden nach Großbränden Votivbilder angefertigt. Ein Votivbild wird als Dokumentation einer wunderbaren Erhörung bezeichnet. Aufgrund eines Gelübdes wurde das Votivbild als symbolisches Opfer, insbesondere für die Rettung aus einer Notlage einer kultischen Stätte als Gegenstand dargebracht.
In der Ausstellung sind einige Votivbilder aus den verschiedensten Orten der Steiermark ausgestellt und jedes erzählt seine ganz individuelle Geschichte.
Neben den Brandkatastrophen vom Mittelalter bis heute wird der Blick in der Sonderausstellung auf die Entwicklung der Feuerversicherung in Österreich gelegt. Von Versicherungswesen im engeren, heutigen Sinne kann man in Österreich erste seit dem beginnenden 19. Jahrhundert sprechen. Lange stand der religiöse Aberglaube dem Versicherungsgedanken entgegen: Feuersbrünste wurden oft als Strafe des Himmels aufgefasst, ein Eingriff in den göttlichen Willen galt als höchst verwerflich. Erst ab 1819 wurde das österreichische Versicherungswesen durch eine kaiserliche Entschließung von Franz I. massiv gefördert.
Die Ausstellung ist bis 27. August 2023 zu besichtigen.
Mag. Katrin Knaß-Roßmann
Alle Fotos: ©Christian Freydl