Bonn : Bei einem Rettungsdiensteinsatz in einem Mehrfamilienhaus im Bonner Stadtteil Hardtberg stellten die Einsatzkräfte eine gesundheitsschädliche Konzentration von Kohlenmonoxid (CO) fest. Messungen durch nachalarmierte Feuerwehrkräfte bestätigten den CO-Alarm. Umfangreiche Lüftungsmaßnahmen und Folgemessungen waren erforderlich. Vier Anwohner mussten mit CO-Vergiftungen in eine Spezialklinik.Aus einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus an der Gottfried-Kinkel-Straße erreichte die Feuer- und Rettungsleitstelle am frühen Mittwochmorgen ein Notruf für den Rettungsdienst: Eine vierköpfige Familie klagte über andauerndes Unwohlsein und akute Kreislaufprobleme. Die Besatzung des ersteintreffenden Rettungswagens stellte unmittelbar eine hohe Konzentration des gesundheitsgefährlichen Gases Kohlenmonoxid (CO) fest: Routinemäßig mitgeführte CO-Warngeräte schlugen Alarm. Sofort räumten die Einsatzkräfte den betroffenen Bereich, die Nachalarmierung der Feuerwehr und weiterer Rettungsdienstkräfte folgte. Während der Erstversorgung der Familie erkundeten Atemschutztrupps der Feuerwehr mit speziellen Messgeräten die betroffene Wohnung und die angrenzenden Bereiche und bestätigten die hohen CO-Werte. Als Ursache für die gefährliche Gaskonzentration identifizierten die Einsatzkräfte einen Grill mit noch glimmenden Holzkohlen, den die Familie am Abend vom Balkon in die Wohnung gestellt hatte. Alle Familienmitglieder mussten nach einer notärztlichen Untersuchung für die weitere Behandlung in eine Spezialklinik nach Düsseldorf. Erst nach umfangreichen Lüftungsmaßnahmen und Folgemessungen stellte die Feuerwehr eine Unterschreitung der Warnschwellen für CO-Konzentrationen fest. Der Einsatz vor Ort war damit erst gegen 6.30 Uhr beendet.
Feuerwehr und Rettungsdienst Bonn warnen anlässlich dieses Ereignisses vor der Gefahr durch das Gas Kohlenmonoxid. Das farb- und geruchslose – und damit mit den menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbare Gas – entsteht bei der unvollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Kraft- und Brennstoffe. Besonders unter Sauerstoffmangel werden schnell lebensbedrohliche Konzentrationen erreicht. Ursachen können sowohl technische Defekte, mangelnde Wartung oder Manipulationen an der Verbrennungseinrichtung sein. Auch durch verstopfte Abluftrohre von Gasthermen, Ölheizungen oder Kaminöfen gelangt Kohlenmonoxid in die Raumluft. Die Feuerwehr erinnert deshalb an die Verwendung und den richtigen Betrieb der möglichen CO-Quellen. Dazu zählen unter anderem die regelmäßige Wartung von Heizungen, Gasthermen und Durchlauferhitzern. Ein Holzkohlegrill oder ein Heizstrahler beziehungsweise Heizpilz dürfen niemals in Wohnungen oder anderen geschlossenen Räumen benutzt werden. Letztlich empfiehlt die Feuerwehr die Installation von geprüften und zugelassenen Kohlenmonoxid-Meldern. Diese lösen bei einer kritischen CO-Konzentration Alarm aus.
Weitere Informationen zur Gefährlichkeit von Kohlenmonoxid gibt’s im Internet unter www.co-macht-ko.de.
Im Einsatz waren 21 Einsatzkräfte der Feuerwachen 1 und 3, des Rettungs- und Notarztdienstes sowie die Einsatzleitung.
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