Kritische Hochwasserlage an der Leitha im Nordburgenland

von | Sep 20, 2024 | Einsätze | 0 Kommentare

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Nach den schweren Unwettern mit extremen Niederschlägen am Wochenende in Niederösterreich erreichten die Hochwasserpegel der Leitha auch das Nordburgenland.  Noch am Montag, dem 16. September 2024, wurde im Feuerwehrhaus Zurndorf der Bezirksführungsstab des Bezirksfeuerwehrkommandos mit den betroffenen Feuerwehren einberufen um die Gefahrenlage zu evaluieren und mögliche Erstmaßnahmen zum Hochwasserschutz zu besprechen.

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Der Bezirksführungsstab (BFüst) wird bei Großschadensereignissen hochgefahren und bietet in enger Zusammenarbeit mit der BH Neusiedl am See, dem Landesführungsstab des Burgenländischen Landesfeuerwehrverbandes und anderen zuständigen Behörden als zentrale Stelle Unterstützung in der Lagebeurteilung, der Maßnahmensetzung, dem Materialmanagement und der Koordination der eingesetzten Feuerwehren. Zur besseren Lagebeurteilung wurde auch die Drohe Nord des Landesfeuerwehrverbandes mit Stützpunkt bei der Freiwilligen Feuerwehr der Freistadt Rust angefordert.

Betroffen waren die Gemeinden Bruckneudorf, Potzneusiedl, Gattendorf, Zurndorf und Nickelsdorf.

Im Bereich Bruckneudorf wurde am Montag um 17 Uhr Abschnittsalarm ausgelöst um im Bereich Gärtnergasse den Damm auf einer Länge von ca. 120m mit Sandsäcken zu erhöhen, damit die prognostizierten Wassermassen im Ernstfall zurückgehalten werden können und nicht das Siedlungsgebiet überschwemmen.

Auch in Zurndorf wurde bereits Anfang der Woche mit der Verstärkung von bekannten, durch Biber geschwächten, Dammstellen mittels Sandsäcken begonnen und vorsorglich wurden tausende Sandsäcke zusammen mit anderen Feuerwehren vorab gefüllt und gelagert. Die Pegel wurden ständig überwacht und die Lage neu beurteilt.

Am Mittwoch wurden dann auch hier Nachalarmierungen weiterer Feuerwehrabschnitte durchgeführt, um Sandsäcke zu füllen und die Dämme weiter zu stabilisieren und zu verstärken.

In Gattendorf setzten sich starke Baumstämme im Bereich der Schleuse fest und führten zu Verklausungen. Hier wurde am Mittwoch das Bundesheer zur Unterstützung bei der Entfernung der Verklausung angefordert. 

In Nickelsdorf dürfte es auch ein Problem mit angesiedelten Bibern geben. Hier sind die Dämme teilweise stark geschwächt sodass auch diese verstärkt werden müssen. Auf einer Länge von ca. 2 km kümmert sich hier das Straßenbauamt um die Verstärkung. Zum Schutz der Kläranlage Nickelsdorf wurde am Mittwoch Nachmittag auch ein Katastrophenhilfszug des Bezirksfeuerwehrkommandos Eisenstadt-Umgebung angefordert, die die tiefer liegenden Schalthäuser mit Sandsackbarrieren sicherten. 

Der BFüst Neusiedl am See war auch in ständigem Kontakt mit dem ebenfalls aktiven BFüst Eisenstadt-Umgebung und bekam aus dem Nachbarbezirk auch noch etliche Sandsäcke geliefert.

Am Donnerstag konnte bei den ständigen Dammwachen und Pegelkontrollen ein Rückgang des Wasserpegels festgestellt werden.

Mit vereinten Kräften konnte eine großflächige Überschwemmung von Siedlungsgebieten verhindert werden. Das Straßenbauamt verstärkt noch massiv die löchrigen Dammbereiche entlang der Leitha.

Von einer Entwarnung kann noch nicht gesprochen werden. Hier muss man die Entwicklungen bis Ende dieser bzw. Anfang nächster Woche abwarten.

Ein großer Dank geht an alle eingesetzten Einsatzkräfte und beteiligten Organisationen. Speziell an die Stützpunkte der FF Zurndorf und der FF Bruckneudorf für die bereitgestellte Infrastruktur sowie die Verpflegung der Mannschaften. Ohne die ehrenamtliche Bereitschaft und das unermüdliche Engagement der Freiwilligen Feuerwehren wäre diese Ausnahmesituation nicht bezwingbar!

Fotocredits: Presseteam BFKDO Neusiedl am See / zVg


HBI Ing. Markus Scharinger 
bfkdo-nd.at 

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