Ein Raub der Flammen wurde der Reitstall Bergmühle: Zwei Gebäude brannten nieder, mehrere Pferde verendeten, Personen wurden keine verletzt.
Zu einem Wirtschaftsgebäudebrand wurde die Stadtfeuerwehr Leibnitz zur Mittagszeit des 24.3. März alarmiert. Im Ortsteil Kaindorf an der Sulm brach im Reitstall Bergmühle in einem der
Ställe ein Brand aus, der sich rasend schnell ausbreitete. Bereits auf der Anfahrt zogen dichte Rauchschwaden über das Leibnitzer Stadtgebiet. Die teils mehrere hunderte Jahre alten, unter
Denkmalschutz stehenden und großteils aus Holz gebauten Gebäude begünstigten den Verlauf des Brandes erheblich. Auf der Anfahrt wurden jedoch zahlreiche Einsatzfahrzeuge an der Zufahrt
zum Brandobjekt durch die vielen Schaulustigen behindert. Das sollte nicht sein!
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand ein Stall bereits in Vollbrand, auf einen weiteren hatte
das Feuer bereits übergegriffen. Die anwesenden Personen waren gerade dabei, so viele Pferde
wie möglich in Sicherheit zu bringen. Erschwert wurden die gesamten Löscharbeiten noch dazu
von starkem Wind, der die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen stellte, denn die Asche
flog bis zu mehrere hunderte Meter weit Richtung Seggauberg, wodurch dann auch noch die
Böschung Richtung Schloss Seggau an einzelnen Stellen zu brennen begann. Die einsatzleitende
Feuerwehr Kaindorf forderte umgehend weitere Feuerwehren aus dem ganzen Bereich Leibnitz
an, um gegen die Flammen anzukämpfen. Darunter auch mehrere Wassertankfahrzeuge, da in der
unmittelbaren Nähe auch kein Hydrant zur Verfügung stand.
Die Stadtfeuerwehr begann an der Ostseite des Areals mit den Löscharbeiten. Mit mehreren
Angriffsleitungen sollten als Erstes vor allem die weiteren Gebäude in unmittelbarer Nähe
geschützt werden. Zeitgleich begann dazu der Löschangriff auf die in Vollbrand stehenden zwei
Objekte. Nachkommende Einsatzkräfte sorgten mit mehreren Tragkraftspritzen für genügend
Löschwasserzufuhr, das aus der glücklicherweise genau daneben fließenden Sulm gefördert
wurde. Doch im Zuge des gesamten Einsatzes stellte der sich drehende Wind immer eine
besondere Gefahr dar, auf welche die Feuerwehren stets aufpassen und in ihren einsatztaktischen
Entscheidungen berücksichtigen mussten.
Von praktisch allen Seiten wurde gegen das Feuer vorgegangen, um ein noch schlimmeres
Szenario als ohnehin schon zu verhindern. Von unserer Seite wurde dazu auch der Wasserwerfer
des Tanklöschfahrzeuges benutzt, um für mehr Wurfweite zu sorgen. Nach rund eineinhalb
Stunden konnte der Brand langsam aber sicher unter Kontrolle gebracht werden. Daher wurde
damit begonnen, die Dachziegel abzuräumen und die Glutnester in den Zwischendecken zu
bekämpfen.
Während der Löschangriff an den Reitställen in vollem Gange war, wurden einige nachalarmierte
Feuerwehren mit einem Löschangriff von Schloss Seggau herab zur Einsatzstelle beauftragt. Der
Funkenflug löste auf der Böschung mehrere Kleinbrände aus, die es schnell einzudämmen galt.
Glücklicherweise konnten diese lodernden Stellen relativ rasch unter Kontrolle gebracht werden.
Nachdem der Brand unter Kontrolle gebracht worden war, konnte bereits mit ersten
Aufräumarbeiten begonnen werden. Dazu wurde ein Teleskoplader eingesetzt, um das Heu und
die verschiedensten Baumaterialien wegzuschaffen und darin befindliche Glutnester löschen zu
können. Leider wurden bei den Arbeiten auch die verbrannten Kadaver mehrerer Pferde gefunden,
für die es leider keine Rettung mehr gab. Menschen kamen glücklicherweise keine zu Schaden.
Einige Pferde sollen im Schock auch davongelaufen sein, dazu kann derzeit aber noch keine
verlässliche Aussage gemacht werden. Ebenso über die Brandursache, die kriminalpolizeiliche
Ermittlung darstellt.
Insgesamt standen am Einsatzort 25 Feuerwehren mit 56 Fahrzeugen und rund 250 Personen
im Einsatz. Bedanken möchten wir uns für die gute Zusammenarbeit bei allen Kameraden, den
Kräften der Polizei, des Roten Kreuzes sowie allen weiteren eingesetzten Organisationen und
Personen.
Stadtfeuerwehr Leibnitz / Michael Gratzer
www.feuerwehr-leibnitz.at