Rosenbauer hat sich in Deutschland bei zwei Großausschreibungen gegen europaweite Konkurrenz als Bestbieter durchgesetzt. Anfang Januar bestellte das Bundesministerium für Inneres im Auftrag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) 61 Normfahrzeuge LF-KatS mit optionaler Erweiterung auf bis zu 182 Fahrzeuge. Sie sind Teil eines mehrjährigen Beschaffungsprogrammes, im Zuge dessen Rosenbauer bereits 308 Fahrzeuge gleicher Bauart geliefert hat. Die letzten davon wurden im März dieses Jahres erfolgreich übergeben.
Bereits im Vorjahr hat das Landesamt für innere Verwaltung von Mecklenburg-Vorpommern mit Rosenbauer Deutschland einen Vertrag über die Lieferung von 265 TSF-W geschlossen. Es war die bisher größte Beschaffungsaktion von Feuerwehrfahrzeugen in diesem Bundesland, gefördert aus dem im Jahr 2019 aufgelegten Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“ der Landesregierung.
Allrounder in Efficient Technology
Die Löschgruppenfahrzeuge LF-KatS sind als Allrounder konzipiert und werden zur Brandbekämpfung, zur Förderung von Wasser über längere Wegstrecken und zur Durchführung einfacher technischer Hilfeleistungen verwendet. Die löschtechnische Ausstattung besteht aus einer fix verbauten Feuerlöschkreiselpumpe N25 (FPN 10-2000 nach DIN EN 1028), einem 1.000 l Wassertank, einer Schnellangriffseinheit sowie manuellen Druckabgängen. Für die Wasserversorgung über lange Wegstrecken ist im vorderen Geräteraum zusätzlich eine Tragkraftspritze gehaltert und im Pumpenraum ein Schlauchauslegesystem mit 15 B-Schläuchen verbaut. Am Aufbaudach befindet sich eine Box mit Leiterhalterung, eine Absenkvorrichtung für den Reservereifen und ein manuell bedienbarer Lichtmast, in den Geräteräumen eine Absenkvorrichtung für Atemschutzgeräte und ein Schwerlastauszug für den Feuerwehrunfall- und -werkzeugkasten. Beladen sind die Fahrzeuge mit dem Standard-Ausrüstungssatz nach DIN 14530-8, beigestellt wird die Ausrüstung von den Endkunden.
Als selbstständige taktische Einheit sind die LF-KatS mit einer Gruppe (1+8) besetzt. Alle Sitzplätze sind mit 3-Punkt-Gurten und Helmhalterung, zwei mit PA-Haltern ausgestattet. Aufgebaut werden die Fahrzeuge auf Allradchassis von Mercedes-Benz (Atego 1327 AF 4×4) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 14 t. Die Fertigung erfolgt im slowenischen Werk Radgona, dem Rosenbauer Kompetenzzentrum für Fahrzeuge der ET-Baureihe (Efficient Technology).
Kompakte Basisfahrzeuge
Bei den Tragkraftspritzenfahrzeugen TSF-W handelt es sich ebenfalls um Mehrzweckfahrzeuge, die für den raschen Erstangriff bei Brandeinsätzen und für die technische Hilfeleistung genutzt werden. Die Produktion erfolgt im niederösterreichischen Werk Neidling, dem Rosenbauer Kompetenzzentrum für Kompaktfahrzeuge. Sie werden auf Rahmenfahrgestelle mit 7,2 t zulässigem Gesamtgewicht aufgebaut (Iveco Daily 72C18) und nach DIN 14530-17 (Ausrüstung für eine Löschgruppe) beladen. Im Großraumaufbau befindet sich ein 1.000 l Wassertank und eine auf Schrägauszug gehalterte Tragkraftspritze FOX (PFPN 10-1000 nach DIN EN 1028), die sowohl im Fahrzeug als auch abgesetzt betrieben werden kann. Durchgängige LED-Schienen links und rechts in der Dachblende sowie ein pneumatisch ausfahrbarer LED-Lichtmast sorgen für eine optimale Umfeldbeleuchtung. In der Andockkabine ist Platz für eine Staffel (1+5) bzw. Löschgruppe und sind vier Sitze mit PA-Haltern ausgestattet.
„Wir freuen uns über die beiden Großaufträge im Gesamtwert von rund 46,5 Mio. Euro und sehen darin eine Bestätigung unserer guten Zusammenarbeit mit den deutschen Feuerwehr- und Katastrophenschutzorganisationen“, sagt Ronald Reisinger, Geschäftsführer von Rosenbauer Deutschland. „Die beiden Fahrzeugkonzepte stoßen auch bei anderen Kunden auf großes Interesse und es wurden schon zahlreiche weitere, baugleiche LF-KatS und TSF-W geordert.“