Die Stadt Salzburg mit ihren engen Gassen, der Festung Hohensalzburg und dem Gaisberg mit 1.288 Meter Höhe stellt eine besondere Herausforderung für die Berufsfeuerwehr dar. Aber nicht nur die örtlichen Gegebenheiten gilt es zu meistern. Extreme Stürme, Brände und unterschiedlichste Unfälle haben in letzter Zeit dafür gesorgt, dass die Salzburger Berufsfeuerwehr kaum eine ruhige Minute hatte.
Nahezu rund um die Uhr sind die Spezialisten der BF gefordert. Eine Belastungsprobe nicht nur für Mensch, sondern auch für Maschine. Damit die bestens ausgebildete Mannschaft stets auf die passenden Gerätschaften zurückgreifen kann, sind die Anforderungen an die Fahrzeugtechnik entsprechend hoch. Vor allem Wendigkeit und Geländetauglichkeit haben absolute Priorität, um im teils extrem verwinkelten Salzburg überall hin zu kommen. So auch beim neuesten Zuwachs im Fuhrpark der BF Salzburg.
BESTENS GERÜSTET – SCHWERES RÜSTFAHRZEUG MIT HECKKRAN
Da das SRF-K auf Mercedes Benz 1936 AK mit Palfinger PK 16.000 C aus
dem Jahr 1988 in die Jahre gekommen war, musste die Berufsfeuerwehr
Salzburg es durch ein neues, modernes Gerät ersetzen.
Bei dieser Ersatzbeschaffung wurde der Fokus vor allem auf einen extrem leistungsfähigen Ladekran bei einer insgesamt möglichst geringen Bauhöhe des Fahrzeugs gelegt. Zudem wurde darauf geachtet, mit einer mitlenkenden Nachlaufachse sowie dem gewählten Radstand eine hohe Wendigkeit zu erreichen. Sehr speziell beim Antriebskonzept war auch der Wunsch nach einer zusätzlich hydraulisch angetriebenen Vorderachse neben der herkömmlich angetriebenen Hinterachse.
Dadurch soll unter Berücksichtigung der zu erwartenden Einsatzgebiete sichergestellt sein, dass auch bei schlechteren Fahrbedingungen die Antriebsleistung stets übertragen werden kann, ohne die Bauhöhe, wie bei einem permanenten Allradantrieb, deutlich zu erhöhen und somit die Höhe des Ladekrans zu beschränken.
Realisiert hat den maßgeschneiderten Aufbau für das neue SRF-K auf Mercedes-Benz Arocs 2546 L 6×2 Fahrgestell das Empl Fahrzeugwerk in Tirol.
Der Fire-Fighter Alu Tech-Aufbau in Aluminium-Sandwich-Paneel-Bauweise bildet die Basis des Fahrzeuges mit einer 1+1 Besatzung. Für die Bedienung steht eine Can-Bus Comfort-Steuerung bereit.
Hohe Erwartungen an das neue SRF-K hat der Salzburger Branddirektor Stellvertreter Dipl.Ing. Werner Kloiber: „Einsatztaktisch soll das neue SRF-K in allen Bereichen eingesetzt werden, die Hebearbeiten und/oder technische Leistungen, auch in großem Umfang, erfordern.“
So finden sich auf bzw. in dem Fahrzeug neben einem Einbaustromgenerator mit einer Leistungsfähigkeit von 20kVA unter anderem auch eine Rahmeneinbauwinde des Typs ROTZLER TREIBMATIC TR080 in 2-Gang-Ausführung mit 8 to konstanter Zugkraft und 45m Seilnutzlänge beim Seilzug nach vorne, ein Druckluftkompressor (Betriebsdruck 14bar), ein Plasmaschneidegerät, Pölzmaterial, hydraulische Rettungsgeräte, Anschlagmittel, Hebekissen (1bar und 12bar) sowie Trenn- und Schneidegeräte.
Die Geräteräume sind mit massiven, pulverbeschichteten Alu-Rollläden staub- und wasserdicht abgeschlossen. Sämtliche Rollläden sind mit Barlock – Verschlüssen samt integriertem Handschutz und mit selbstspannenden Zuziehbändern ausgestattet. Die LED-Lichtbänder für die Innenbeleuchtung der Räume werden über kontaktfreie Schalter betätigt. Am Dach befinden sich ein beleuchteter Dachkasten sowie eine Steckleiter. Ein durchdachtes LED-Beleuchtungskonzept, ein Lichtmast und ein Rückfahrvideosystem sorgen neben einer Heckwarnanlage mit bis zu 200 frei programmierbaren Nachrichten sowie integrierter Verkehrsleiteinrichtung für maximale Sicherheit während des Einsatzes.
Der Ladekran mit 41to Hubmoment auf dem neuen SRF-K ist vom Typ Palfinger PK 42.002 SH G. Mit einem hydraulischen 8-fach-Ausschub und eingebautem Endlosschwenkwerk schafft er maximale Bewegungsfreiheit und ermöglicht uneingeschränkte Schwenkvorgänge. Bei einer Ausladung von 20,8m weist er immer noch eine Hubkraft von 1.180kg auf, die maximale Hubkraft beträgt 12to. Eine Abstützbreite von 7,4m sorgt dabei für optimale Stabilität. Der Kran verfügt zudem über eine Funktion zum automatischen Zusammenlegen, die Möglichkeit zur Personensicherung sowie der Aufnahme eines Mannschaftskorbes.
Am Knickarm befindet sich eine Seilwinde 24,5 kN mit 2.500kg Zugkraft und 65m Länge samt Seilwindensynchronsteuerung. Das Kranzubehör ist im Aufbau sowie einem separat mitgeführten Anhänger mit 1.300kg Nutzlast für Arbeitskorb, Greifer etc. verlastet.
Mit diesem SRF-K ist die Berufsfeuerwehr zukünftig wieder für alle Einsätze bestens gerüstet – modernste Technik, die den besonderen Herausforderungen der Stadt Salzburg gerecht wird.