Bonn. Nachdem das Sturmtief „Daniel“ für schwere Verwüstungen in Libyen gesorgt hat, hat das Technische Hilfswerk (THW) heute gemeinsam mit der Bundeswehr Hilfsgüter in die betroffene Region geschickt. „Noch in den Abendstunden erreichen unsere dringend benötigten Hilfsgüter Libyen. Gemeinsam mit der Bundeswehr hat das THW kurzfristig 30 Tonnen an Material mit Flugzeugen ins Katastrophengebiet transportiert“, erklärt THW-Präsidentin Sabine Lackner. Am Bundeswehr-Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf bedankte sich vor dem Abflug der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat, Johann Saathoff, persönlich für den Einsatz von THW und Bundeswehr.
Aufgrund eines Hilfeersuchens aus Libyen sind in den späten Mittagsstunden am Donnerstag zwei Airbus A400M-Transportflugzeuge der Bundeswehr mit rund 30 Tonnen THW-Hilfsgütern nach Libyen aufgebrochen. Die im niedersächsischen Wunstorf gestarteten Flugzeuge haben 100 Zelte mit Beleuchtung, 1.000 Feldbetten, 1.000 Decken, 1.000 Isomatten, 1.000 Wasserfilter und 80 Stromgeneratoren geladen. Ziel der Flüge ist der Flughafen La Abraq in der ostlibyschen Gemeinde Al-Baida, an dem die Hilfsgüter direkt übergeben werden. Begleitet werden die Flüge von zwei THW-Auslandslogistikern, die die ordnungsgemäße Übergabe der Hilfsgüter am Zielflughafen sicherstellen.
Der Parlamentarische Staatssekretär Johann Saathoff war ebenfalls am Bundeswehr-Fliegerhorst in Wunstorf anwesend. Vor Ort dankte er den Einsatzkräften des THW und der Bundeswehr für die schnelle Bereitstellung der Hilfslieferung. THW-Einsatzkräfte brachten das Material noch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag aus THW-Logistikzentren in Bayern und Baden-Württemberg nach Wunstorf. Die Lieferung füllte dabei acht LKW und hat einen Wert von etwa 500.000 Euro. „Unsere Hilfsgüter werden voraussichtlich gegen 18 Uhr in Libyen eintreffen und dann umgehend an die Behörden vor Ort übergeben. Diese rasante Geschwindigkeit ist der guten Zusammenarbeit von THW und Bundeswehr zu verdanken“, sagt THW-Präsidentin Lackner.
Die Lieferung der Hilfsgüter erfolgt auf Ersuchen und mit der Finanzierung des Auswärtigen Amtes und im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat. Koordiniert wird der Hilfsgütertransport über den EU-Katastrophenschutzmechanismus.
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen ehrenamtlichen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de.