Mehrere Notrufe trafen in den Morgenstunden des 17. August in der Bezirksalarm- und -warnzentrale der Feuerwehren des Bezirks Wiener Neustadt ein: Ein Pkw brannte kurz nach der Auffahrt Wöllersdorf auf der A2 in Fahrtrichtung Wien. Drei Damen waren mit ihrem Peugeot auf dem Weg in den Sommerurlaub, als die Motorwarnleuchte aufleuchtete. Als die Damen ihr Fahrzeug anhielten, schlugen bereits Flammen aus dem Motorraum. Geistesgegenwärtig verließen sie das Fahrzeug und wählten den Notruf. Sofort alarmierte der diensthabende Disponent die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt zum Pkw-Brand. Diese rückten in rascher Folge mit mehreren Fahrzeugen zum Einsatzort ab.
„Als das erste Fahrzeug eintraf, stand der Peugeot bereits in Vollbrand“, so Einsatzleiter Branddirektor Christian Pfeiffer. Der Brand wurde mit einem Rohr mit Löschschaum bekämpft. „Schaum wird verwendet, wenn die Oberflächenspannung des Wassers verringert werden soll, damit das Wasser tief eindringen kann. Außerdem deckt der Löschschaum auslaufende und brennende Betriebsmittel ab“, erklärt Pfeiffer. „Da das Fahrzeug nach Auskunft der Fahrzeuginsassinnen vollgetankt war, wurde besonderes Augenmerk auf den drohenden Umweltschaden durch nicht verbrannten und auslaufenden Treibstoff gelegt“, weißt Pfeiffer auf eine besondere Schwierigkeit bei solchen Einsätzen hin.
Die drei Damen blieben unverletzt und kamen mit dem Schrecken davon. „Wenn ein Fahrzeug zu brennen beginnt, hat man noch genug Zeit, seine Siebensachen zu packen und sich vom Fahrzeug zu entfernen. Hat man einen Feuerlöscher bei der Hand, so können sich die Insassen um das Ausräumen des Fahrzeuges, die Absicherung und das Absetzen des Notrufs kümmern, während eine Person den Brand bekämpft oder zumindest eindämmt. Lässt man einen Pkw frei brennen, so steht dieser in der Regel nach etwa fünf Minuten im Vollbrand“, erklärt Pfeiffer.
Das Fahrzeug wurde im Anschluss an die Löscharbeiten von der Unfallstelle auf einen Rastplatz verbracht, von wo es durch ein gewerbliches Abschleppunternehmen abgeholt wird. Die ASFINAG sorgte während des gesamten Einsatzes für die Absicherung der Einsatzstelle und reinigte nach beendetem Feuerwehreinsatz die Fahrbahn.
Die ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehr Wiener Neustadt konnten nach knapp zwei Stunden wieder ins Feuerwehrhaus einrücken und – mit etwas Verspätung – zu deren Arbeitsplätzen fahren.
Die Freiwillige Feuerwehr Wiener Neustadt empfiehlt einen Feuerlöscher im Fahrzeug mitzuführen, um Entstehungsbrände rechtzeitig bekämpfen zu können. „Feuerlöscher gehören in Bulgarien, Estland, Griechenland, Lettland, Litauen, Moldau, Polen, Rumänien, Russland, der Türkei, der Ukraine und Weißrussland zum Pflichtrepertoire. In Nordmazedonien und Serbien beschränkt sich die Mitführpflicht auf gasbetriebene KFZ und in Belgien müssen nur im Land zugelassene PKWs einen Feuerlöscher mitführen.“ (siehe ÖAMTC ) Feuerlöscher müssen alle zwei Jahre überprüft werden.
Ing. Richard Berger BA MSc