Bedauerliche Weise waren im vergangenen Jahr in Vorarlberg zwei Todesopfer zu beklagen. Beim Brand in einem Mehrfamilienhaus in Götzis stirbt ein Mann an den tödlichen Brandverletzungen. In Bludenz erleidet eine im Rollstuhl sitzende Person beim Rauchen auf dem Balkon eines Seniorenheimes tödliche Brandverletzungen. Im 10-jährigen Durchschnittsind in Vorarlberg bei Gebäudebränden durchschnittlich 1,7 tote Menschen zu beklagen. Bei allem persönlichen Leid um die Verstorbenen kann man aber festhalten, dass im österreichischen und westeuropäischen Vergleich 0,4 Brandopfer pro 100.000 Einwohner, bezogen auf die letzten 10 Jahre, ein geringes Todesfallrisiko bedeuten.
Diese vergleichsweise niedrige Todesfallrate bei Bränden ist nicht nur dem vorbeugendem Brandschutz, sondern in erster Linie unserem sehr guten freiwilligen Feuerwehrsystem und dem selbstlosen und oftmals gefährlichen Einsatz der Feuerwehrleute zu verdanken. Dadurch konnten im vergangenen Jahr insgesamt 29 Personen teils in letzter Minute aus ihren Wohnungen gerettet werden. Um die Gefahr, vom tödlichen Brandrauch in der eigenen Wohnung überrascht und verletzt zu werden, auf ein Minimum zu reduzieren, ist es für den Leiter der Brandverhütungsstelle, Ralph Pezzey, ein Gebot der Stunde, zum Eigenschutz und zum Schutz der Angehörigen in Wohngebäuden, Ferienwohnungen etc. Rauchwarnmelder zu montieren. Diese günstigen Geräte erkennen den Brandrauch bereits in der Entstehungsphase und alarmieren die Bewohner normalerweise so frühzeitig, dass eine eigenständige Flucht der Bewohner möglich ist. Im Jahr 2022 wurden bereits 21 % der 145 Wohnungsbrände durch Rauchmelder erkannt und die Bewohner alarmiert.
Ein negatives Rekordergebnis gibt es bei der Brandschadenssumme zu vermelden. Durch die leichtsinnige und fahrlässige Herbeiführung eines Großbrandes in einem Gewerbepark mit einem Gebäudeschaden von 54,2 Mill Euro ergibt sich für das Jahr 2022 eineGesamtschadenssumme von 75,6 Mill Euro! Dies entspricht in etwa der dreifachen durchschnittlichen Schadenssumme der letzten 10 Jahre. Insgesamt mussten die Feuerwehren 1.694 mal brandbedingt ausrücken, wovon es sich um 310 Gebäudebrände, 31 Rauchfangbrände, 217 sonstige Brände wie u. a. Wald-, Wiesen, Müllcontainer- und KFZ-Brände sowie 1.136 sonstige Brandeinsätze wie Täuschungsalarme etc. gehandelt hat.
Ralph Pezzey