Die Riegersburg ist eine der markantesten Baudenkmäler des Landes. Als starke Festung gebaut, sind die weitläufigen Anlagen nur mit kleinen Geländefahrzeugen befahrbar.Alternativ steht ein Schrägaufzug zur Verfügung.Bei dieser wirklich groß dimensionierten Übung wurden viele Alternativen und Varianten erprobt – spannend! FEUERwehrOBJEKTIV war dabei!
Am Samstag, dem 13. April 2024, wurde die großangelegte KHD-Übung „VULKAN24“ rund um die malerische Kulisse der Riegersburg durchgeführt. Insgesamt wirkten etwa 700 Einsatzkräfte von 73 Feuerwehren aus den Feuerwehrbereichen Feldbach, Radkersburg, Leibnitz, Weiz und Graz-Umgebung mit. Auch zwei Großtanklöschfahrzeuge aus Slowenien nahmen daran teil. Die Übung zielte thematisch auf die Brandbekämpfung in historischen Bauwerken, auf die Menschenrettung sowie auf die Bekämpfung von Waldbränden ab.
Übungsablauf und Szenarien
Die Übung startete kurz vor 11 Uhr für die FF Riegersburg und die Feuerwehren im dortigen Abschnitt. Ein heftiges Gewitter, so die Annahme, ist über die Region hinweg gezogen. Ein Blitz traf die Burg und löst dabei einen Brand aus. Dadurch wurden mehrere Personen in der Burg eingeschlossen, das Feuer versperrte den Ausgang. Zugleich griffen die Flammen auf den Dachstuhl über. Die Situation verschärfte sich weiter, als Funkenflug in der Nähe des Burglifts einen Waldbrand verursachte. Die realitätsnahen Szenarien wurden in Folge durch die Unterstützung der mitwirkenden KHD-Züge weiter intensiviert. Diese trafen zeitlich gestaffelt in den dafür vorgesehenen Sammelräumen (Einsatzzentrum Feldbach, Parkplatz MCM sowie Freibad Feldbach) ein. Danach erfolgte im Bereichs-Führungsstab im Einsatzzentrum Feldbach für die Zugskommandanten die Ausgabe der Einsatzbefehle. Anschließend verlegten die Einheiten in die zugewiesenen Sammelräume in Riegersburg. Dort erhielten die Einheiten ihre detaillierten Aufträge und begannen umgehend mit den entsprechenden Arbeiten.
Übungsziele und deren Umsetzung
Die primären Ziele der „VULKAN24“ umfassten:
- Menschenrettung und Brandbekämpfung: Die Übung bot den Einsatzkräften die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter körperlich anspruchsvollen Bedingungen zu verbessern und in einem komplexen, teils steilen Gelände anzuwenden. Atemschutztrupps trainierten das Eindringen in ein „brennendes“ historisches Gebäude, um eingeschlossene Personen zu retten.
- Sicherheit der Einsatzkräfte: Ein Hauptziel der Übung war es, die Sicherheit aller beteiligten Einsatzkräfte zu gewährleisten. Durch das Training unter extremen Bedingungen konnten bestehende Techniken überprüft und optimiert werden. Feuerwehrärzte und -sanitäter versorgten nicht nur die „Verletzten aus der Burg“, sondern standen auch bereit, um im Ernstfall echte Verletzungen von Feuerwehrleuten während der Übung zu behandeln.
- Wasserversorgung und Löschtechniken: Aufgrund der exponierten Lage der Burg und der angenommenen Größe des Brandes war die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Löschwasser entscheidend. Dazu wurden verschiedene Wasserquellen (Löschteich, Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen) sowie mobile Wassercontainer als Pufferspeicher genutzt. Die Kräfte übten zudem den effizienten Einsatz von Pumpen bei der Wasserversorgung über lange und steile Wegstrecken.
- Einsatz spezieller Fahrzeuge und Ausrüstungen: Die Nutzung von Sonderfahrzeugen, wie zum Beispiel aus dem Bezirk Graz-Umgebung beigestellt worden sind, wurde geübt. Diese Fahrzeuge sind essenziell, um in schwer zugänglichen Bereichen schnell und effektiv agieren zu können. Zusätzlich kamen Drohnen zum Einsatz, die aus der Luft wichtige Informationen lieferten und den „Einsatz“ unterstützten. Spezielles Equipment, einschließlich Seiltechnik, wurde für den Transport von Gerätschaften wie auch für die Personensicherung in schwierigem Gelände genutzt. Überdies wurde eine Stromversorgung mittels mobilen Notstromgenerator und der Betrieb von Atemschutzflaschen-Füllstationen sichergestellt.
- Waldbrandbekämpfung: Auf das Üben von Techniken zur Bekämpfung von Waldbränden wurde besonders fokussiert.
- Effiziente Kommunikation und Koordination: Bei Großeinsätzen ist der Bereichsführungsstab unerlässlich, da er die örtlichen Einsatzleitungen in der Kommunikation und Koordination zwischen den verschiedenen Einheiten unterstützt. In dieser speziellen Übung wurde dieses Ziel durch die Bildung von „Einsatzabschnitten“ effektiv gefördert.
Besuchererlebnis
Während der Übung blieb die Riegersburg für Besucher geöffnet, die nicht nur die historischen Sehenswürdigkeiten und die Greifvogelwarte, sondern auch die Professionalität der Feuerwehrkräfte hautnah erleben konnten.Die Sicherheit der zivilen Besucher war zu jeder Zeit gewährleistet.
Mehr in Ausgabe 4!
Thomas Meier, MA
Web: http://www.bfvfb.at