Er ist der Begründer der „modernen Feuerwehr “ schlechthin. Heger (geb.30.12.1920), der DIH wie er nach seinem allgegenwärtigen Kurzzeichen genannt wurde, legte eine Blitzkarriere in der Feuerwehr hin: mit 33 Kommandant der Feuerwehr Mistelbach, 1959 – mit 39 – Landesfeuerwehrkommandant und 1972 auch Präsident des ÖBFV. Krieg und Nachkriegszeit hatten ein angeschlagenes Feuerwehrwesen hinterlassen. Für den örtlichen Bereich mochte der Schutz ja reichen, es galt aber über den Tellerrand zu blicken. Binnen weniger Jahre schaffte es der Fabrikant (landwirtschaftliche Geräte – „Heger-Pflug“) aus dem Weinviertel ein modernes Gesetz zu schaffen, ein System in die Beschaffung und die Normung von Feuerwehrfahrzeugen zu bringen, ein Funk- und Alarmierungsnetz aufzubauen oder eine moderne Pressearbeit zu beginnen. Die Förderung der Bewerbe, der Ausbau der Landes-Feuerwehrschule oder die Schaffung des KHD (FUB)-Dienstes und der Sonderdienste sind seine Verdienste.
In den Jahren des Wirtschaftswunders in den späten 1950er Jahren änderten sich die Aufgaben der Feuerwehr:
– in Industrie, Landwirtschaft und auch Haushalt wurden vermehrt giftige und hochbrennbare Materialien verwendet, was die Brandlast und die Gefährlichkeit erhöhte.
– der rapid zunehmende Straßenverkehr führte zu einer Anwachsen von Verkehrsunfällen
– die Umwelt wurde zunehmend – z.B. durch Tankwagenunfälle – gefährdet.
Die Feuerwehren wurden gezwungen, darauf zu reagieren, was natürlich eine gewaltige finanzielle und logistische Mehrbelastung bedeutete. Nunmehr wurde aus den teilweise dörflich-vereinsmeierischen Feuerwehren eine schlagkräftige Hilfeleistungsorganisation:
– Beschaffung von einheitlichen Fahrzeugen nach Baurichtlinie: z.B.:
Tanklöschfahrzeug 1000 auf Opel Blitz
Leichtes Löschfahrzeug auf Opel Blitz
Tanklöschfahrzeug2000 auf Mercedes oder Steyr
Kleinlöschfahrzeug auf VW-Bus oder Ford Transit
(Die in den 50er Jahren forcierten Tragkraftspritzenwagen – ein vierrädriger Traktoranhänger mit Löschgruppenausrüstung – wurden langsam zurückgedrängt).
– Aufbau des technischen Dienstes, besonders für Verkehrsunfälle und Elementarereignisse:
– Rüst- und Kleinrüstfahrzeuge, Rüstanhänger
– Die Industrie entwickelte moderne Hilfsmittel wie hydraulische Rettungssätze zur Befreiung eingeklemmter Personen oder Hebekissen
– Aufbau von Sonderdiensten: Tauch- und Sprengdienst, Strahlenschutz, später Feuerwehrstreife, Versorgungs- und Flugdienst
– Für den Einsatz nach Tankwagenunfällen würden Ölalarmfahrzeuge beschafft
– Die Feuerwehren erhielten Sprechfunk als Nachrichtenmittel
– für überregionale Katastrophen wurde der Feuerlösch- und Bergungsdienst aufgestellt: Diese Einheiten kamen z.B. nach einem Staudammbruch in Oberitalien (Motta di Livenza) und nach dem Erdbeben in Friaul zum Einsatz.
Die Feuerwehr wurde nunmehr ein kompetenter Ansprechpartner für Schadensfälle aller Art, und konnte schließlich auch rechtlich aufgewertet werden: Heute sind die Feuerwehren (in NÖ und den meistern Bundesländern) Körperschaften öffentlichen Rechtes.
Heger – und viele Mitstreiter haben den Weg zur modernen Universal-Feuerwehr von heute geebnet. Das Wirken des „Managers“ – wie ihn Zeitgenossen beschrieben – ist in NÖ gegenwärtig und hat auch auf viele Impulse in den anderen Bundesländern und im ÖBFV gegeben. Heger starb mit nur 56 Jahren im Sommer 1976.